Diplom Designer Markus Kurkowski

Markus Kurkowski, Diplom Designer

Unterschiedliche Bereiche verbinden, inspiriert von schönen Dingen, die ihm in der Natur oder seiner Umgebung begegnen: mit einem gewissen Entdeckungsdrang geht Designer Markus Kurkowski an die Schöpfung neuer Ideen und Produkte – Design “made with love in Hessen”.

Copyright der Fotos im Beitrag: Markus Kurkowski

Ich lasse mich gerne von allen schönen Dingen inspirieren, sei dies die Natur oder von Menschen geschaffene Architektur.

Stellen Sie sich bitte kurz vor – wer sind Sie und was machen Sie?

Mein Name ist Markus Kurkowski und seit ca. 8 Jahren bin ich selbständiger Industrie Designer im Raum Frankfurt a.M.. Ich gestalte ästhetische Produkte, für die verschiedensten Industriebereiche in denen Form auf Funktion trifft, dies umfasst u.a. urbane Möbel sowie Möbel für das Interieur, Badezimmerobjekte, Leuchten, technische Produkte bis hin zu Modeknöpfen.

Was oder auch wer inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit als Designer?

Ich lasse mich gerne von allen schönen Dingen inspirieren, sei dies die Natur oder von Menschen geschaffene Architektur. Eine Inspiration kann ausgehen von beobachteten Naturphänomenen, einer entdeckten Struktur, Farben oder von technischen Zusammenhängen oder gar Erinnerungen, die man neu assoziiert, sobald man etwas „Ähnliches“ sieht.
Für je mehr man sich interessiert, desto mehr kann man Verbindungen aus anderen Bereichen herstellen, um für diesen einen spezifischen Bereich auf neue Lösungen zu kommen. Durch Kombinatorik und Abstraktionen entstehen dann Ideen,  auf die man ohne einen gewissen Entdeckungsdrang nicht kommen würde.

Von der Idee bis zum finalen Produkt – was geschieht in diesem „Prozess“ alles? Arbeiten Sie ausschließlich am PC und digital oder entstehen manche Ideen in ihren Grundzügen auf Papier?

Bei einem Entwurf geht es zuerst darum, das Produkt, welches gestaltet werden soll, so gut wie möglich zu verstehen. Ist die Branche neu für mich als Designer, gilt es, besonders gut zu beobachten, sowie ein Verständnis für die Gegebenheiten, die Anforderungen und die technischen Möglichkeiten zu entwickeln. Sobald die Grundlagen geklärt sind beginnt noch während des Briefings mein Kopf zu arbeiten. Ich stelle mir das zu gestaltende Produkt bereits im Kopf vor und wiege ab, wie es verbessert werden kann, funktional und formal.

Durch Skizzen werden meine Ideen, die auch schon morgens beim Aufwachen kommen können, schnell festgehalten. Sobald drei oder vier favorisierte Ideen Potential zeigen beginnt die „Übersetzung und Validierung“ am Computer mit Hilfe eines CAD Programms. Das anschließende Visualisieren der Konzepte in einem Renderprogramm hilft dabei, die Proportionen zu verstehen, es regt die Kombinationsmöglichkeiten an und ermöglicht es, Entwürfe miteinander zu vergleichen.

Die spannendste Phase ist die Reaktion des Kunden, der die ersten Entwürfe zum ersten Mal sieht. Die Frage ist dann, für welches Konzept er sich entscheidet, um es weiterzuentwickeln. Hier wiederholt sich der vorangegangene Prozess, im Sinne der Verbesserung auf Basis der Wünsche vom Kunden. Hat die Verbesserung einen gewissen Punkt erreicht werden Prototypen angefertigt und gemeinsam mit mir beurteilt. Danach kann es manchmal zu mehreren Wochen und Monaten andauernden Pause kommen, bis die Machbarkeit und der Vorgang seitens der Entwicklungsabteilung geklärt ist. Vor der finalen Produktion werden noch alle Details, sowie die Farben und Oberflächen geklärt. Sobald das Produkt serienreif ist wird es oftmals zuerst auf einer Messe vorgestellt. Das ist für alle Beteiligten immer ein großer Moment.

Kann „Made in Germany“ oder „Made in Hessen“ aus Sicht eines Designers ein Prädikat für besonders ansprechende Produkte sein oder werden?

Das Siegel „Made in Germany“ hat trotz einiger Rückschläge nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert in der ganzen Welt und ich denke, dass man heutzutage mehr Wert darauf legt als je zuvor. Ein „Made in Hessen“ finde ich sehr charmant und es würde zu einer wirtschaftlich sehr vielfältigen und traditionellen Region sehr gut passen.

Was sind Ihre eigenen Lieblings-Produkte aus dem Bereich Interior Design / Einrichtungsgegenstände, auf die Sie besonders stolz sind?

Ich bin stolz auf jedes Produkt, welches durch meine Kunden realisiert werden kann, da vorab sehr viele Entwürfe zwar ins „Finale“ kommen, es aber dennoch nicht bis zur Realisierung schaffen. Um konkret eines herauszunehmen, stelle ich das Waschbecken „Orilla“ kurz vor. Es besteht aus Beton und obwohl Beton eher als kalt und hart wahrgenommen wird, so ist dieses kompakte Waschbecken durch seine Haptik und weiche Formgebung ideal für einen komfortablen Heimbereich. Außerdem gibt es für das Waschbecken eine Auswahl aus 16 verschiedenen Farben. Diese Vielfällt lässt den Beton alles andere als „grau“ erscheinen.

In welchem Bereich würden Sie gerne mal ein Design entwickeln?

Mich würde beispielsweise das Yachtdesign interessieren, bei dem viele Elemente aus dem Design, z.B. Möbel, Licht und Badobjekte zusammenkommen, sowie viele spannende, technische Elemente eingesetzt werden. Für deren Verständnis muss ich zwar viel dazulernen, kann mir aber gut vorstellen, dass meine Erfahrungen aus anderen Bereichen bereichernd für diese Branche sein könnten.

Ebenso wäre es eine tolle Herausforderung, medizintechnische Produkte zu entwickeln.
Dabei weiß man, dass sie einen langen und besonders wichtigen Nutzen haben. Zudem bieten sie dem Mediziner sowie dem Patienten ein Gefühl an Sicherheit und Komfort.

Sehen Sie Chancen für neue Design-Konzepte und Produkte mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit (Stichworte Materialwahl, Recycling, Langlebigkeit…)?

Ja, definitiv! Ähnlich wie sich Technologien rasend schnell entwickelt gibt es neue Ideen, alte und bekannte Materialien neu zu verwenden. Genau diese Kombinationsmöglichkeiten sind wie gemacht für die Kreativität von Designern. Nehmen wir nur das Material „Terrazzo“ welches z.B. Bauabfälle neu mit Zement mischt – diese „Reste“ hauchen dem monotonen Zement neues Leben ein. Wenn man jetzt einen Schritt weitergeht, kann man auch andere Materialien damit verbinden und ganz neue Strukturen erschaffen.

Vielen Dank für spannende Einblicke in Ihre Arbeit als Designer, Herr Kurkowski!

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