Feel-Good-Places – Bürowelten kreativ und mit natürlichen Materialien wie Mooswänden aufwerten | mit Katja Montag

Feel-good Atmosphäre am Arbeitsplatz mit Hilfe von Kunst, Farben und Material-Auswahl erzeugen – das ist eine der Aufgaben, mit denen sich Katja Montag von CREALUNES beruflich beschäftigt. Für Katja war irgendwann klar, dass die Arbeit in tristen Industrie-Büros mit diesen Elementen deutlich zum Positiven beeinflusst werden kann.

Dass unsere Umgebung einen direkten Einfluss auf uns hat ist ja kein Geheimnis. Wie Moos-Wände und künstlerische Arbeit Produktivität und Kreativität erhöhen, das erzählt Katja Montag aus Bad Nauheim im Interview.

Die Bilder in diesem Beitrag wurden alle von Katja Montag zur Veröffentlichung bereitgestellt

Katja Montag, CREALUNES

Katja ist der kreative Kopf hinter dem Unternehmen CREALUNES aus Bad Nauheim. Mit ihrem Netzwerk aus Künstlern und Unternehmen aus dem Bereich Inneneinrichtung erschafft sie angenehme Arbeitsumfelder.

Bildrechte: Katja Montag, CREALUNES

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Wer bist du und was steckt hinter dem Wort “Crealunes”?

Ich bin Katja Montag und komme beruflich ursprünglich eher aus der Industrie. Damit beginnt eigentlich auch schon die Geschichte, was hinter Crealunes steckt. Wie es das Wort schon sagt, ist ein Teil Crea von kreativ und Lunes ist das spanische Wort für Montag, der Lunes.

Ich habe jahrelang in tristen Büros gearbeitet und fand zu der Zeit aber gerade Street-Art und Büros oder auch Shops, die wirklich richtig cool ausgestattet sind, total interessant.
Das war schon immer für mich ein Markt und irgendwann ist bei mir der Schalter umgelegt worden, wo ich gesagt habe, ich möchte mit Künstlern zusammenarbeiten und schöne Büros und Geschäftsräume gestalten, vor allem dann aber auch mit innovativen Materialien. Zum Beispiel das Moos zählt mit dazu.

Du hast das Thema Arbeitsplatz schon angesprochen. Du beschäftigst dich im Prinzip mit “Feel-Good-Atmosphäre” am Arbeitsplatz im Büro. Was zählt für dich alles dazu? 

Für mich zählt dazu, dass der Mensch sich wohlfühlt. Der Mensch fühlt sich dann wohl, wenn er die richtige Umgebung hat. Und da spielen Farben und wie man einen entsprechenden Raum gestaltet eine große Rolle. Jeder kennt das, wenn man gestresst ist oder sich nicht so gut fühlt und dann mal durch den Wald geht oder in der Natur ist, da merkt man einfach, dass man wieder auftankt und dass es einem gut geht. Und deswegen ist auch eines der Portfolien, dass wir dann die Pflanzen in der Raumgestaltung mit berücksichtigen und das auch mit anbieten können. 

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Das Thema Moos hast du schon kurz angeschnitten. Was genau hat es damit auf sich? Was bringt ihr in die Bürowelten und welchen Einfluss hat das Moos in den Arbeitsräumen? 

Erstmal wirkt der Raum lebendiger mit Pflanzen. Pflanzen im Büro sind aber auch sehr pflegeaufwendig. Du brauchst jemanden, der sich darum kümmert, wenn es nicht ein Mitarbeiter macht.
Das kennen wir aber auch – Das wird dann meistens vernachlässigt, jemand ist in Urlaub, dann wird es vergessen. Moos bietet da eine schöne Alternative. Man muss es nicht pflegen.
Das Einzige, was man machen muss, ist den Raum vernünftig lüften. Mit Moos kann man die Räume ganz gut ansprechend gestalten und entsprechend herrichten. 

Mit Moos kann man die Räume ganz gut ansprechend gestalten…

Foto von Katja Montag, CREALUNES

Kann man Moos auch nutzen, wenn man zum Beispiel an Privatheit im Büro denkt?
Ich denke ans Thema Schallschutz, Bereiche, in denen man in Ruhe telefonieren kann. Kann man statt über Akustik-Lamellen, wie man sie kennt, das auch mit Moos bewirken, sodass man im Prinzip Optik, das schöne Grüne, aber gleichzeitig diesen technischen Aspekt vom Schallschutz mit dabei hat?

Es kommt darauf an. Ja, es ist gut für die Akustik. Man muss aber auch wirklich schauen: wenn ich jetzt telefonieren will, dann muss ich mich konzentrieren. Da passen eher abgegrenzte Bereiche, sodass man dabei eher mit Glas arbeitet. Glas ist wirklich, was die Akustik anbelangt, besser geeignet. Wenn es aber darum geht generell die ganzen Stimmen zu dämpfen, die man im Raum hat, ist natürlich Moos sehr gut geeignet, weil es schön luftig ist und somit die ganzen Schallwellen ganz gut aufgreift. 

Zu Beginn des Interviews hattest du die Arbeit mit Künstlern erwähnt, wie lässt sich das Thema mit Moos und die künstlerische Arbeit verbinden? 

Das passt sogar sehr gut. Wir haben da bereits ein Kunstprojekt umgesetzt für einen Friseursalon. Ich finde gerade den Einsatz mit dem Moos sehr schön, weil man damit auch dreidimensional arbeiten kann und nicht nur eine “platte Mooswand” hat, sondern auch Elemente in einem Bild, das kann man entsprechend mit Moos gestalten. Von daher finde ich die Kombination sehr schön.

Moos-Kunst mit plastischem Effekt (Fotos von Katja Montag, CREALUNES)

Das Thema “Feel-good” hatten wir ebenfalls schon am Anfang. Es geht nicht nur darum, den Raum optisch aufzuwerten, sondern auch für den Mitarbeiter etwas zu tun. Würdest du sagen, dass sich das Ganze auch auf die Produktivität und auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirkt?

Wenn du mich fragst ja, definitiv. Das ist auch der gute Grund, weswegen man ein Lieblingsrestaurant hat oder eine Lieblingsbar. Man geht gerne hin, weil man sich wohlfühlt. Gerade, wenn du produktiv sein möchtest, ist es gut, dass du dir ein Umfeld schaffst, wo du dich auch wirklich wohl fühlst.

Als bestes Beispiel stelle dir einen kalten Raum vor, der dunkel ist, der grau ist mit einem kalten Tisch und mit einem harten Stuhl. Jetzt stelle dir mal vor, du sollst da kreativ sein, sollst eine Ausarbeitung machen. Besser noch, du sollst ein Verkaufsgespräch führen. Das geht definitiv in die Hose, weil derjenige sich dort in dem Raum gar nicht wohlfühlt. So ist es auch mit deinem Gegenüber. Ich habe bei mir zum Beispiel Rot platziert, das ist auch immer wieder ganz unterschiedlich, auch ist die Farbe für sich, für mich steckt da Energie darin. Das regt die Ideen an, gerade auch für Brainstorming-Räume, da ist Rot ganz gut geeignet. Das würde ich jetzt zum Beispiel für jemanden, der eher was Schlichtes braucht, nicht empfehlen. Also ja, man kann sehr viel über die Raumgestaltung an der Produktivität schrauben. 

Moos ist ein natürliches Material. Mit Blick auf Thema Nachhaltigkeit – Wie erlebst du das aktuell bei deiner Arbeit? Ist das ein Thema und achtest du zum Beispiel selber auch auf solche Sachen, wie regionale Partner und Lieferanten, also “Local Sourcing”? 

Ja, da achte ich sehr darauf. Das haben wir uns auch auf die Fahne geschrieben. Nachhaltigkeit finde ich super. Moos ist nachhaltig, es wächst nach und es gibt richtige Farmen, die das industriell entsprechend in dem Sinne herstellen, aber wo auch schon geguckt wird, dass es halt nicht der Natur genommen wird, also da wird auch vor dem Aspekt der Nachhaltigkeit auf viele Dinge geachtet.
Moos hier in der Umgebung findet man nicht, nicht in der benötigten Form. Das heißt, die Lieferanten sind definitiv auswärts. Es ist aber auch wichtig zu schauen, dass wir dann ein Moos haben von einem Lieferanten, der wirklich darauf achtet, dass es nachhaltig ist.
Moos ist langlebig, aber auch das ist auch irgendwann zu Ende, deswegen muss es qualitativ hochwertiges Moos sein, damit wir lange damit Freude haben und darauf ist dann auch nochmal ein Augenmerk. 

Hast du eine bestimmte Region, wo das Moos herkommt? Ist das “noch Hessen” oder “noch Deutschland”, oder kommt das Moos aus dem Ausland? 

Das ist tatsächlich aus dem Ausland und das ist bei dem Lieferanten im Norden. Der ist mit einem Unternehmen in Island vernetzt und das wird dort entsprechend “angebaut”, wenn man das so nennen darf. 

Foto von Katja Montag, CREALUNES

Dann noch mal ganz kurz zu deinem persönlichen Hintergrund. Du hast erzählt, dass du eigentlich aus der Industrie kommst. Wie rutscht man da rein und was ist da die Verbindung? Bist du Architektin oder wie kommt diese kreative Arbeit mit dem Raum zustande?

Ich habe es am Anfang schon kurz erwähnt. Ich komme konkret aus der Produktentwicklung, habe mit vielen Lieferanten zu tun gehabt aus der Automobilindustrie und habe dort Projekte umgesetzt. Und mir hat immer etwas an der Arbeit gefehlt.
Was schöne Arbeitsräume anbelangt, gerade in der Industrie, da steckt noch Potential. Ich war bei Lieferanten oder bei Kunden, die wirklich verstanden haben darauf zu schauen, wie der Mitarbeiter arbeitet. Das konnte man fühlen. Da hat man wirklich erlebt, wie toll es ist in solchen Räumen zu arbeiten.

Ich war schon immer sehr kreativ.Ja, andere Leute studieren das, ich kann das. Ich kann das so. Aber nichtsdestotrotz schule ich mich natürlich in dem Gebiet. Ich habe geguckt, was macht der Markt, was brauchen wir und habe daraufhin aufbauend das Geschäft aufgebaut und ich bin jetzt kräftig am Designen und am Schauen, was möchte der Markt, was ist gerade in.

Es gibt Moos, aber es gibt zum Beispiel auch Kaffeetapeten. Das ist auch ganz toll, die riechen nach Kaffee, sind nachhaltig. Das ist Kaffee, der nicht mehr genutzt werden kann, der dann aber nochmal eine schöne Verwendung findet als “Wandaccessoire”. Da gibt es Einiges auf dem Markt, was man leider auch so nie mitbekommt. Das habe ich mir auch so ein bisschen auf die Fahne geschrieben, generell die Informationen auch mal abholen und es nicht von B2B, sondern auch gerne mit mal ein B2C zu vertreiben, dass auch der Endkunde mal sieht, was es dort gibt.

Sehr schön. Was ist so dein Wirkungsradius, bist du in Hessen oder Deutschland, weltweit? Wo würdest du aktiv werden?

Der Radius ist natürlich erst mal Hessen, hier die Klientel aufzubauen. Aber natürlich gegenüber spannenden Projekten, die über die Grenzen Hessens hinausgehen, sind wir auch nicht abgeneigt. Es kommt dann natürlich immer darauf an, können wir entsprechend den Kunden gut beraten und umsetzen. Aber aktuell ist unser Fokus auf Hessen. 

Super, dann vielen Dank für deine Antworten, Katja. Man merkt, dass es dir offenbar Spaß macht. 

Ja definitiv. Ich danke dir, dass du mich hierzu eingeladen hast. 

Let’s make your place a “good work place”

Das Büro als Feel-good-place – das ist ein sehr umfangreiches Thema, das immer von zwei Perspektiven zu betrachten ist: räumlich-gestalterisch auf der einen, strukturell-organisatorisch auf der anderen Seite.

Denken Sie etwa an Firmen, die flache Hierarchien leben wollen, aber schon über die räumliche Trennung in Etagen, wenn auch teils unbewusst, eine “die da unten, die da oben” Mentalität erzeugen.

Entdecken Sie mehr zu “good work places”, etwa mit Blick auf Lichtgestaltung, aktive Büroeinrichtung oder agile Organisationen hier in unserem Online Magazin.
Im Shop haben Sie künftig die Möglichkeit, Produkte für das eigene Homeoffice oder als Gewerbetreibender für das Büro zu kaufen (Shop).

Bei größeren Projekten unterstützen wir gerne mit einem Team aus Planern, Entwicklern, Architekten und Gestaltern bei der Projektentwicklung.
Vor dem Hintergrund “Tue Gutes und sprich darüber” organisieren wir ergänzend Film- und Fotoshootings über ansprechend gestaltete Arbeitswelten, was mit Blick auf das Thema Arbeitgeberattraktivität und Employer Branding sinnvoll ist.  

Schreiben Sie uns an hello@the-good-place.net.

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