
Innenarchitektin Sarah Horn
Sarah Horn, Innenarchitektin mit Fokus auf Gastronomie, Büro und Gesundheitswesen und einer Vorliebe für den nordischen Stil verbindet in ihrer Arbeit Architektur und Kaffeekultur auf besondere Weise.
„Für mich ist gute Architektur reduziert und klar, einladend, aber mit warmer Note“, sagt sie. Ihr Ziel ist es, Räume zu gestalten, die nicht nur funktional sind, sondern Atmosphäre oder Erlebnisse schaffen – zum Beispiel im Café und in der Klinik-Cafeteria.
Copyright Foto: Sarah Brüderlein aus Parbserg
Doppio & Design Ep. 01 – Das ganze Interview als Podcast anhören
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Weitere InformationenInnenarchitektin für Gastronomie: Das Café als Gesamt-Erlebnis
Seit mehr als zehn Jahren entwickelt sie unter anderem Raumkonzepte rund um das Thema Kaffee – von kleinen Pop-up-Bars über Hotel-Lobbys bis zu integrierten Shops in Kliniken. Dabei geht es ihr nicht allein um das Getränk, sondern um ein Gesamterlebnis: Materialien, Licht, Akustik, Sitzmöglichkeiten und selbst Gerüche prägen die Wahrnehmung. „Wenn man frisch gebackene Croissants riecht, der Duft von Zimtschnecken oder frischem Kaffee, das zieht einfach die Gäste magisch an“, erklärt die Innenarchitektin.
Café im Werksviertel München – Alrighty!

Ein besonderer Partner ist die Münchener Marke Alrighty, mit der Sarah Horn schon verschiedene Projekte realisiert hat. Die nachhaltige Specialty-Coffee-Rösterei aus dem Münchener Werksviertel setzt auf Transparenz, Qualität und moderne Kaffeekultur. Für Sarah Horn ist Alrighty deshalb mehr als ein Kunde – es ist eine Marke, die mit Kreativität und Innovationsgeist Räume belebt.
„Wir haben hier einen Ort, der etwas Besonderes ausstrahlt und alles in Einklang bringt: Licht, Sound, Geruch etc.“, schwärmt Daniel Rizzotti, Founder und CEO von Alrighty.
Architekturreise in das Werksviertel in München

Das Werksviertel selbst ist eine architektonische Reise wert: Auf dem ehemaligen Industriegelände haben sich Kunst, Kultur, Gastronomie und Start-ups in historischem Bestand und modernen Neubauten angesiedelt. Alte Fabrikhallen, Backsteinfassaden und kreative Zwischen- und Umnutzungen treffen auf spektakuläre Bauten wie das „Umadum„-Riesenrad (früher: „Hi-Sky“) oder experimentelle Kulturorte. Genau dieser Mix aus Geschichte und Innovation macht das Quartier für Architekturliebhaber spannend – und für Sarah Horn zum idealen Umfeld, um zukunftsorientierte Kaffeekonzepte zu entwickeln.
„Ich mag Konzepte, die klar sind und zum Ort passen. Sie müssen zur Geschichte passen. Sie müssen zu den Gästen passen“, sagt sie. So entstehen Cafés, die im urbanen Schwabing Trends mitgehen, während im ländlichen Raum ein reduziertes Angebot überzeugt: Espresso, Cappuccino, Filterkaffee – ergänzt um saisonale Specials. Events, Verkostungen oder Workshops geben zusätzlichen Mehrwert und verwandeln Cafés in Erlebnisorte.

Die Fika aus Schweden: Kaffeepause als Ritual
Ein wichtiges Leitbild ist für Sarah Horn die skandinavische „Fika“-Tradition – die bewusste Kaffeepause als soziales Ritual. „Die Schweden treffen sich ein bis zweimal am Tag zum Kaffee, auch mit dem Chef. Für uns Deutsche ist das befremdlich, aber in Schweden ist das ganz normal“. Gerade im Arbeits-, aber auch im Klinik-Kontext schafft Architektur so Begegnungsräume, die Gemeinschaft und Wohlbefinden fördern.

Ihre internationalen Inspirationen reichen vom italienischen Espresso bis zum nordischen Filterkaffee. Besonders prägend war für sie ein Café in Stockholm: hohe Backsteinräume, Holztische, offene La Marzocco-Maschine und der Duft von Zimtschnecken. „Man spürt so richtig diese Backstuben-Atmosphäre dort. Gute Architektur bei Cafés bedeutet für mich, dass man genau dieses Erlebnis hat und Lebendigkeit spürt.“




Eine kleine Kaffeebar in Stockholm (Fotos: Sarah Horn)
Ob Pop-up-Bar, Klinik-Cafeteria oder das Café als Begegnungsort: Sarah’s Arbeit zeigt, wie durchdachte Architektur und Kaffee-Erlebnis zusammenwirken können, um Orte zu schaffen, die Genuss, Austausch und architektonische Qualität vereinen.