Architektur trifft Natur bei REWE in Wiesbaden-Erbenheim

REWE eröffnete in Wiesbaden-Erbenheim einen Green Farming-Markt, der zeigen soll, wie der Supermarkt der Zukunft aussieht. In dem nachhaltigen Gebäude werden Lebensmittel verkauft, aber auch ressourcenschonend produziert. Dafür gibt es eine eigene Dachfarm für Fische und Basilikum. Zudem besteht das Gebäude größtenteils aus dem nachwachsenden Material Holz, das über 700 Tonnen CO2 einspeichert. Die 42 Holzstützen sind eine architektonische Besonderheit. 

Über REWE

REWE ist ein führendes Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Mit einem jährlichen Umsatz von 26,5 Milliarden Euro (2020), über 160.000 Mitarbeitenden in Deutschland und 3.700 Märkten ist es eine wichtige Stimme unter den deutschen Supermärkten. Die REWE Group wurde bereits 1927 gegründet und ist in 22 europäischen Ländern präsent. Aber REWE ruht sich nicht auf dem Erfolg aus, sondern zeigt, wie Supermärkte künftig grüner und nachhaltiger aussehen können. 

Titelbild Eingangsbereich und Foto Außenansicht:
© REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

Text: Laura Puttkamer
Bilder:  © REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

Nachhaltigkeit am Bau

Mit dem neuen Holzbau in Wiesbaden-Erbenheim möchte REWE das Konzept des Supermarktes revolutionieren. 42 innovative Säulen aus Holz tragen den Markt und die Dachfarm. Sie schaffen ein Marktplatz-Ambiente und zeigen die grüne Zukunftsvision von REWE. Viel Tageslicht gelangt dank der offenen Strukturen in den Laden. Durch das weite, gewölbte Dach entstehen große Höhen. 

Atrium im Wiesbadener REWE „Green Farming“ Markt © REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

Holz ist das Kernelement von REWEs Supermarkt der Zukunft. Der Green Farming Markt zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Holzkonstruktion aus gestapelten Hölzern aus. Dies unterstreicht den natürlichen Charakter des Marktes. Etwa 1.100 Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffs wurden hier verbaut. Die heimischen Nadelhölzer speichern über 700 Tonnen CO2. In 30 Jahren ist diese Menge Holz wieder nachgewachsen, wodurch sich die CO2-Bilanz ausgleicht. 

Und auch die Außenflächen des Marktes von REWE in Wiesbaden sind nachhaltig angelegt. Das neue Parkplatzlayout in Kreisform überzeugt mit weniger versiegelten Flächen, versickerungsfähigen Untergründen und mehr Grünflächen für Insekten. 

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Im neuen Holzbau von REWE werden Lebensmittel nicht nur verkauft, sondern auch produziert. Auf der eigenen Dachfarm züchtet das Unternehmen Basilikum und Fische, die direkt im Markt sowie in der Umgebung verkauft werden. Dabei kommt das Aquaponik-Prinzip zum Einsatz:
In zwei geschlossenen, aber miteinander kombinierten Kreislaufsystemen erhalten die Basilikumbäume auf dem Dach Ausscheidungen der Fische als Dünger. So verzichtet REWE auf Pestizide. Zudem reinigen die Pflanzen das Wasser aus dem Fischbecken, das dann wieder zurückfließt, was bis zu 90 Prozent Wasser spart. 

Die Bäume befinden sich in einem gläsernen Gewächshaus. Ein Computer steuert Temperatur und Lichteinfall sowie die Tröpfchenbewässerung. Nach etwa 20 Tagen ist eine Basilikumpflanze bereit für den Verkauf. Auf einer Fläche von 1.640 Quadratmetern sollen hier jährlich 800.000 Basilikumbäume wachsen, die 480 andere REWE-Märkte in Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz mitversorgen. 

Über die verglasten Fassaden und einen angrenzenden Raum, die BasilikumQuelle, können sich Interessierte über das nachhaltige Konzept des Marktes informieren. das Londoner Architekturbüro acme hat die Federführung für das Design übernommen. Dabei war es REWE wichtig, zusätzlich mit intelligenter Kühl- und Wärmetechnik, 100 Prozent Grünstrom sowie der Verwendung von Regenwasser für Dachfarm, Sanitäranlagen und Reinigung zu arbeiten, um Ressourcen zu schonen. 

Mehr zur Architektur des Projektes finden Sie beim Architekturbüro acme

zum Projekt bei acme

Foto: © REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

Frischer Basilikum in der Dachfarm © REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

Eine neue Generation an Supermärkten

Der Holzbau in Wiesbaden-Erbenheim ist ein Pilotprojekt von REWE, aber er stellt nicht das einzige Projekt seiner Art dar. Schon seit 2009 hat die Supermarktkette über 200 Green Buildings mit Photovoltaik-Anlagen, optimierter Tageslichtnutzung, moderner Kältetechnik und Wärmeversorgung gebaut. Ressourcenschonung und Klimaschutz sind in den Märkten ein wichtiges Thema: Zum Beispiel nutzt REWE seit 2008 nur grünen Strom aus regenerativen Energiequellen für die Versorgung der Märkte und Lager. Auch E-Ladesäulen sind auf den Parkplätzen des Supermarktes üblich. 

Der neue Markt zeigt, dass nachhaltige Supermärkte innovativ, aber zugleich auch sehr einladend und attraktiv sind. Das Bauen mit Holz ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch CO2-freundlich.
Und durch das Green Farming spart REWE die sonst oft lange Fahrstrecke von Produkten. Darüber hinaus zeigt der Supermarkt mit den Grünflächen die Bedeutung von Versickerung sowie von Lebensraum für Insekten. 

Einkaufserlebnis mit einmaliger Atmosphäre © REWE | Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de

DGNB-Platin-Zertifizierung für den Supermarkt in Wiesbaden

Kein Wunder also, dass das neue Gebäude die DGNB-Platin-Zertifizierung erhalten hat, die höchste Auszeichnungsstufe. Seit dem 27. Mai 2021 ist der europaweit erste Supermarkt mit einer ressourcenschonenden Lebensmittelproduktion auf dem Dach in der Berliner Straße 277, Wiesbaden-Erbenheim, geöffnet. Einkaufende können hier erleben, wie Natur und Architektur auf nachhaltige Art wirken.

Auszeichnungen für den Wiesbadener REWE Green Farming Markt in 2022

„Store of the Year 2022“: Link zur Pressemeldung

„Red Dot Award: Brands & Communications Design 2022“: Link zur Pressemeldung

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