Die handwerkliche Arbeit mit Holz übt eine gewisse Faszination aus – kein Holz gleicht dem anderen, schon der Geruch des Holzes hat eine besondere Wirkung auf unseren Körper. Nicht zu vergessen dabei sind Optik und Haptik, etwa von Tischplatten, die eben nicht zu 100% perfekt symmetrisch sind, sondern die natürliche Form des Holzes bewahren.
Um die einzigartige Struktur eines Holzes auch optisch zu erhalten und trotzdem eine ebene Fläche – etwa für eine Tischplatte – zu schaffen, werden beispielsweise mit Epoxidharz Hohlräume aufgefüllt. So entsteht neben dem Versiegelungs-Effekt gleichzeitig eine optische Tiefe – auch mit dem Thema Farbe kann dabei gespielt werden.
Wir haben über die Arbeit mit Holz mit Dennis aus Kriftel gesprochen. Er widmet sich gemeinsam mit seiner Familie der Herstellung hochwertiger Holz-Produkte, unter anderem in Verbindung mit Epoxidharz.
Vom individuellen Messerblock oder dem Weinflaschenhalter bis hin zum Wohnzimmer- oder Esstisch entstehen in der Kombination unterschiedlicher Materialien Möbel, die einen praktischen Nutzen haben, aber gleichzeitig wie ein Kunstwerk im Raum wirken
Copyright der Fotos im Beitrag: Frollein Wunder (Stefanie Buschbeck)
Stell dich erstmal kurz vor – wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Dennis Jakobi, ich bin 35 Jahre alt und komme aus Kriftel, dem „Obstgarten des Vordertaunus“. Ich bin gelernter Feinwerkmechaniker und habe letztes Jahr mein Unternehmen HolzArt-Taunus gegründet. Dort handle ich mit Edelhölzern wie Olivenholz, Eiche und Walnussholz und stelle Ess-, Couch- und Beistelltische, Messerblöcke oder Weinflaschenhalter mit Kombinationen von Holz, Epoxidharz, Beton und Metall her.
Dein Unternehmen trägt den Namen „HolzArt Taunus“ – mit „Art“ steckt ja bereits das Künstlerische darin. Siehst du dich ein bisschen als Schnittstelle zwischen Künstlerisch-Kreativem und Handwerklich-Praktischem?
Das hast du ganz richtig erkannt, ich sehe da auf jeden Fall die Schnittstelle zwischen dem Künstlerisch-Kreativem und dem Handwerklich-Praktischen. Alleine durch die Auswahl und Kombination der verschiedenen Materialien und Farben hat man gefühlt eine unendliche Zahl an Möglichkeiten und kann somit aus jedem Stück ein echtes Unikat machen.
Du kannst dein nächstes Unikat komplett neu designen und fertigen, genauso hast du aber auch die Möglichkeit, bestehende Tische, Möbel usw. zu ändern und Ihnen so eine komplett neue Optik und Haptik zu geben. Die handwerklichen Grundlagen gehören aber genauso dazu, um ein Projekt erfolgreich zu gestalten.



Dein Vater wirkt unterstützend im Unternehmen mit hattest du erzählt, dein Bruder ebenso. „Auf dem Weg zum Familienunternehmen“ könnte man da ja schon sagen. Was macht für dich diese Art des Unternehmens und der handwerklichen Arbeit, zusammen mit der Familie, aus?
Ja das stimmt, mein Vater unterstützt mich wo er kann. Er ist definitiv handwerklich viel begabter als ich. Vieles konnte ich von ihm lernen, nicht nur beim Bauen der Möbel oder Tischgestelle, auch haben wir meine Wohnung in den letzten 2 Jahren zusammen renoviert, was ohne ihn und die Unterstützung meiner Familie nicht möglich gewesen wäre.
Mein Bruder ist sehr kreativ und ebenfalls handwerklich begabt, wir verstehen uns super und arbeiten auch in unserem „Hauptjob“ hervorragend zusammen, deshalb bin ich sehr froh, ihn jetzt auch mit an Bord zu haben. Nicht zu vergessen meine Mutter und Tante. Die beiden leisten natürlich auch einen wichtigen Beitrag zum Familienunternehmen. Es ist einfach super, sich kreativ und handwerklich ausleben zu können, Möbel und Tische zu fertigen, die sehr individuell sind und die Kunden glücklich machen. Wenn man das alles auch noch Zuhause und mit der Familie machen kann, dann gibt es für mich fast nichts Schöneres.



Brüder fokussiert bei der Arbeit – Dennis und sein Bruder Robin Jakobi
Welche Holz-Produkte aus dem Bereich Interieur / Inneneinrichtung hast du bisher schon gebaut? Hast du dabei einen bestimmten Fokus?
Begonnen habe ich vor circa 3 Jahren – zu dem Zeitpunkt hat mich die Kombination aus Holz und Epoxidharz fasziniert. Die Anfänge waren ein kleines Schneidbrett, das ist alles andere als perfekt bzw. fertig geworden, da mir beim ersten Arbeiten mit Epoxidharz natürlich einige Fehler unterlaufen sind – aus denen man aber definitiv lernt. Dieses Schneidbrett habe ich aber immer noch, weil es der Anfang war und man schon stolz sein kann, wie man sich mittlerweile auf diesem Gebiet weiterentwickelt hat. Inzwischen habe ich einige Couch-, Beistell- und Esstische, Messerblöcke und Weinflaschenhalter hergestellt.
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Individuelles Holz-Epoxidharz-Produkt (z.B. Tisch, Flaschenhalter, Messerblock, Schneidebrett…)
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Weinflaschenhalter / Weinflaschenständer „Schwebende Weiflasche“ Walnuss-Holz, geölt – Unikat
Ursprünglicher Preis war: 45,01 €40,00 €Aktueller Preis ist: 40,00 €. inkl. MwSt.
Setzt du bei deiner Arbeit eigene Ideen um oder gestaltest du Produkte gezielt auf Kundenwunsch und Bestellung?
Teilweise setzte ich natürlich auch meine Ideen einfach in die Tat um. Bei Kundenwünschen kann ich die Kunden beraten und ihnen die verschiedensten Möglichkeiten zeigen, auch die Vor- und Nachteile gewisser Kombinationen von Materialien und Farben.
Am Ende entscheidet aber natürlich der Kunde, wie dessen zukünftiges Unikat aussehen soll.
Wo findest du Inspiration und wann kommen dir Ideen für neue Projekte?
Inspirationen begegnen mir wirklich überall, egal ob beim Einkaufen, Zuhause, bei Freunden und Familie, natürlich auch über Social Media und gelegentlich hat man einfach eigene Ideen.


Was war dein bisheriges Lieblings-Möbelstück?
Mein bisheriges Lieblingsstück ist ein 2.10 x 1m großer Esstisch aus Olivenholz und grau-transparentem Epoxidharz, welches dann noch versiegelt und auf Hochglanz poliert wurde.
Schauen wir uns als ein Beispiel mal einen handgefertigten Holztisch fürs Esszimmer oder Wohnzimmer mit Epoxidharz an.
Wie entsteht ein solcher Tisch, was muss dafür alles passieren?
Ein Tisch aus Holz und Epoxidharz hat immer eine längere Entstehungsgeschichte. Beginnen wir mit der Größe und Form des künftigen Tisches. Die Holzauswahl ist dann der nächste Schritt. Wichtig ist, dass das gewählte Holz trocken ist, um es weiter verarbeiten zu können. Jetzt wird die Bohle oder auch mehre Holzteile gesäubert, also von Rinde befreit und das Holz wird „plan gefräst“.
Anschließend versiegele ich vor dem Gießen die Stellen, an die später Epoxidharz kommt, ebenfalls mit Epoxidharz, um einem Entstehen von Luftbläschen entgegenzuwirken. Dieser Schritt muss unter Umständen mehrfach wiederholt werden.
Nun kann die Schalung gebaut und die vorbehandelten Holzscheiben oder Bohlen hineingelegt und gut beschwert bzw. mit Schraubzwingen gesichert werden. Das Epoxidharz wird angemischt und gegebenenfalls eingefärbt. Beim Gießen ist absolut sauberes Arbeiten unerlässlich, zudem müssen Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einer gewissen Toleranz bis zur Aushärtung des Kunstharzes stabil sein.
Wenn das Werkstück nach 1-2 Wochen ausgehärtet ist wird der Tisch ausgeschalt und beidseitig plan gefräst, geschliffen, auf Maß geschnitten und angefast. Das Tischgestell und die Gratleisten werden auf der Unterseite befestigt und je nach gewünschtem Finish wird der Tisch geölt, poliert oder lackiert.

Holzdesign und Handwerk „made in Hessen“ – würdest du sagen, dass das ein Qualitätsmerkmal sein kann?
Definitiv kann dies ein Qualitätsmerkmal sein! Wir haben einige regionale Holzhändler und verarbeiten neben Olivenholz natürlich auch viele heimische Hölzer.
Teilweise verarbeiten wir auch Bäume, die bei unseren Kunden vorm Haus oder im Garten gestanden haben. Das ist natürlich nochmal ganz besonders, wenn man weiß, wo der Baum gestanden hat und er seine eigene Geschichte erzählen kann und wir ihm sozusagen ein zweites Leben schenken.
Die Arbeit mit Holz wird nie langweilig…

Was macht für dich den Reiz bei der Arbeit mit Holz aus?
Der Reiz für mich am Holz ist definitiv, dass jedes Holz sehr unterschiedlich ist, vom Gewicht, der Maserung, wie es zu bearbeiten ist…Man hat sehr viele Möglichkeiten, alleine was die spätere Oberfläche angeht. Zudem ist es oft auch eine Überraschung wie dann der Baum tatsächlich im Inneren ausschaut.
Die Arbeit mit Holz wird nie langweilig und man kann es mit vielen anderen Materialien verbinden.
Danke für die Einblicke in deine Arbeit zur Herstellung hochwertiger Holz-Produkte




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