Die Schönheit einer lebenswerten Stadt im Alter – Immobilien für eine alternde Gesellschaft (+IREBS Essay Wettbewerb)

5 Faktoren und städtebauliche Aspekte, die eine Stadt für ältere Generationen lebenswert machen

5 Faktoren und städtebauliche Aspekte, die eine Stadt für ältere Generationen lebenswert machen

Mit der Schönheit unserer Städte und dem Leben im Alter haben sich auch 2023 wieder die Teilnehmer des IERBS-Essay-Wettbewerbes befasst. “the good place”-Gründer Oliver Weber-Lapp und Thomas Lehmann haben dabei gemeinsam mit Ihren Essays den ersten Platz belegt. Die beiden Gewinner-Essays finden Sie online im “Standpunkt” der IREBS: Link zur IREBS

Das immer wichtiger werdende Thema “Leben im Alter” möchten wir an dieser Stelle erneut aufgreifen.
In dem Beitrag betrachten wir 5 Faktoren, die das Leben im Alter in der Stadt – aber auch auf dem Land – lebenswert machen.

Für Wohnungen und Häuser gilt: “Lage, Lage, Lage” – was ist der ideale Standort für die Immobilie für das Leben im Alter?

Der in der Immobilienbranche gerne verwendete Slogan “Lage, Lage, Lage” betrifft nicht nur junge Menschen und Familien mit Kindern, sondern auch eine alternde Gesellschaft – möglicherweise sogar noch stärker als alle anderen Generationen.

“Den” idealen Standort für das Leben im Alter in schöner Umgebung gibt es natürlich nicht – “Schönheit liegt im Auge des Betrachters”, heißt es ja immer so treffend.

Das Wohnen unmittelbar in der Innenstadt, in Nähe des Büros oder Arbeitsplatzes, ist im Rentenalter unter Umständen nicht länger erforderlich. Doch nur, weil man nicht mehr aktiv am Erwerbsleben teilnimmt, bedeutet das nicht, dass man ausgeschlossen wird und raus aus der Stadt und “aufs Land” ziehen muss. Der ein oder andere schätzt natürlich genau das und genießt die Ruhe und das Landleben.

Wichtig ist, egal ob in der Stadt oder auf dem Land: die Lage muss Mobilität ermöglichen. “Feldrandlage” klingt im ersten Moment vielleicht sehr einladend und idyllisch. Liegt die Immobilie fürs Alter allerdings auf einem Berg, der mit Gehhilfe oder allgemein bei eingeschränkter Mobilität zur Qual wird, nützt der schönste Fernblick nichts.
Noch schlimmer wird das, wenn dann nicht einmal Haltestellen in der Nähe sind und Busse nur unregelmäßig fahren.

Zwei Mindestanforderungen an die Lage der Immobilie im Alter: alles Notwendige ist erreichbar und es gibt Gelegenheiten, Teil eines sozialen Umfeldes und einer Gemeinschaft zu sein.

Extreme, wie etwa Quartiere, in denen nur noch alte Menschen zusammenkommen oder das in den USA bekannte “The Villages” – ein Wohnprojekt, in dem ausschließlich alte Menschen leben dürfen – sollten vermieden werden (Link zur Website von “The Villages).

Wohnen im Alter in Mehrgenerationen-Konzepten und mit Gesellschaft

Die Idee von Mehrgenerationen-Konzepten ist so einfach wie nützlich:
Jung und Alt ergänzen sich und helfen einander.

Während die junge Generation tagsüber auf der Arbeit ist können die Älteren nach Schulschluss auf die Kinder aufpassen. Alternativ gibt es Bereiche, in denen ein betreuter Aufenthalt möglich ist, etwa ein integrierter Kindergarten. Anders herum helfen die Jüngeren beispielsweise beim Erledigen der Einkäufe oder der Arbeit im Haushalt oder Garten.

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Doch ein solches Konzept und diese Art des Zusammenlebens sind natürlich nicht für Jedermann geeignet. Dabei gilt es zu respektieren, dass manch einer auch im Alter, soweit möglich, lieber für sich leben möchte und seinen eigenen Lebensraum behält.

Manchmal führt aber – aus welchen Gründen auch immer – kein Weg vorbei an der Überlegung, in eine Seniorenresidenz zu ziehen oder sich über Pflegeimmobilien zu informieren.

Die Seniorenresidenz oder Pflegeimmobilie als Investition in ein würdevolles Leben im Alter

Beim Thema Pflegeimmobilie kommt oft direkt das Argument “Fachkräftemangel in der Pflege” auf, das wir hier nicht weiter thematisieren möchten.

Oftmals stellt sich die Situation im Alter so dar, dass keine Verwandten in der eigenen Umgebung leben, oder es schlichtweg keinen Nachwuchs oder Geschwister gibt, die sich ausreichend kümmern könnten oder bei denen man Wohnraum findet.

Die Seniorenresidenz kann dann eine Lösung sein, um weiterhin in der vertrauten Stadt und Umgebung zu wohnen, wenn das Leben alleine in einem großen Haus ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich ist.

Gelungene Architektur kann den Aufenthalt lebenswert und die Seniorenresidenz zum neuen Zuhause machen.

Ein Gefühl wie in einem Zuhause, Hotel oder Krankenhaus in der Seniorenresidenz

Ein Problem bei der Gestaltung und der Architektur solcher Alters-Immobilien beschreibt der schwedische Associate Professor der Malmö University Jonas E. Adersson in seine Doktorarbeit “Architecture and Ageing: On the Interaction between Frail Older People and the Built Environment” (Stockholm, 2011). Er beschreibt drei mögliche Szenarien, wie die Alters-Immobilie gestaltet und wahrgenommen werden kann:

  • home-like
  • hotel-like
  • hospital-like

Die Mehrheit der Objekte fällt seiner Aussage nach in die dritte Kategorie.
Oftmals würden diese mit “residential-like” Fassaden in die bereits bebaute Umgebung integriert werden, während im Inneren der “hospital-like” Charakter vorherrsche.

Als einen Schlüssel-Faktor zur Unterscheidung benennt er die Zugänglichkeit von Außenbereichen aus den Innenbereichen heraus*.


*Quelle:
Jonas E. Adersson – “Architecture and Ageing: On the Interaction between Frail Older People and the Built Environment” (Stockholm, 2011); Seite 116 (im PDF S. 128)
https://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:441455/FULLTEXT01.pdf

Copyright Visualisierung und Luftaufnahmen: TakeCare

Architektur und Technologie in der Wetzlarer Seniorenresidenz Philosophenweg

In der Seniorenresidenz im Philosophenweg in Wetzlar (Bildergalerie), die im neoklassizistischen Stil gestaltet ist, gibt es neben großen, gemeinschaftlich genutzten Sonnenterrassen beispielsweise eine Gartenanlage direkt am Haus. Der kurze Weg in die Altstadt Wetzlars ermöglichen Spaziergänge und die aktive Teilnahme am städtischen Leben.

Auch innovative Aspekte wie der kluge Einsatz von Technologie, die in der Planung berücksichtigt wurde, spielen eine Rolle.

In den Fluren, Treppenhäusern und Aufzügen sind Schleifen-Sensoren eingebaut. Demenz-Bewohner tragen ein Armband mit einem Sensor. Dadurch erkannt das System, ob ein Bewohner eine vorab definierte Zone verlässt und schickt umgehend eine Nachricht auf das Handy des diensthabenden Pflegers. Ähnlich verhält es sich in den Aufzügen: Diese verhindern durch das Signal am Armband, dass ein Bewohner seine Etage verlassen kann. So lässt sich sicherstellen, dass die Bewohner keine freiheitsentziehenden Maßnahmen erfahren und trotzdem gut geschützt sind.

Andere wichtige technische Hilfsmittel sind Liftanlagen, um Bewohner zu heben und vollautomatische Pflegebetten, die von Bodenhöhe bis hoch auf Arbeitshöhe verstellbar sind.

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Barrierefreiheit in der Alters-Immobilie – Wenn Architektur Sicherheitsaspekte klug berücksichtigt

Mit Blick auf die Alters-Immobilie ist mit das Wichtigste, dass ein Leben ohne Barrieren möglich ist.
Im privaten Wohnhaus bedeutet das möglicherweise den Umzug in die Wohnung im Erdgeschoss oder alternativ ist im Mehrparteien-Wohnhaus sogar bereits ein Aufzug vorhanden, der genutzt werden kann, wenn das Treppensteigen nicht mehr möglich ist.

Doch auch die Stadt als Ganzes muss ausreichend Barrierefreiheit bieten.

Städtebauliche Maßnahmen, Orte mit Aufenthaltsqualität und Generationen-übergreifende Begegnungen

Mit Blick auf die Schönheit einer Stadt für das Leben im Alter sind es auch städtebauliche Maßnahmen, die für Lebensqualität sorgen können.

Auch dabei braucht es natürlich zum einen die Möglichkeit, sich barrierefrei fortbewegen zu können und nicht “ausgeschlossen” zu werden (siehe Punkt 1 – isolierte Quartiere).
Hohe Bordsteine oder unebene (Pflaster-)Wege können mit Gehhilfe und Rollstuhl zur Hürde werden. Alternative Ergänzungen zu Treppen – wie etwa der Aufzug in die Marburger Oberstadt – sind sinnvoll.

In der Kurstadt Bad Homburg wurde beispielsweise ein großer Teil der Louisenstraße erst vor wenigen Monaten geteert und so für Menschen mit eingeschränkter Mobilität leichter zugänglich.

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Weitere Informationen

Für den “Access City Award” hatten wir schon im Jahr 2018 für die Stadt Bad Homburg diesen Videobeitrag zum Thema Barrierefreiheit produziert, in dem verschiedene Situationen und Maßnahmen vorgestellt werden

“Leben im Alter” ist jedoch nicht automatisch gleichzusetzen mit körperlicher Einschränkung. Zur attraktiven Stadtgestaltung zählt auch der Aspekt, Angebote aus den Bereichen Kunst, Kultur oder eben einfach für das Boccia-Spiel am Sommerabend anzubieten und quer durch alle Gesellschaftsschichten Lebensqualität und Begegnungsorte zu schaffen.

Nicht wenige Menschen entscheiden sich irgendwann im Alter, das eigene Haus in der Stadt oder auf dem Land zu verkaufen und gegen eine Wohnung in der (Klein-)Stadt zu tauschen. Dort, wo man fußläufig alles Notwendige und Angebote wie Cafés, Einkaufsmöglichkeiten und Aufenthaltsplätze hat. Der eigene Garten ist dann vielleicht gar nicht mehr nötig oder wird verkleinert bzw. gegen einen Balkon getauscht, wenn die Gartenpflege nicht mehr so leicht fällt.

Teilhaben am Stadtleben möchte man schließlich trotzdem, wenn auch im Alter eventuell weniger aktiv, sondern mehr in beobachtender Rolle: sitzen, zuschauen und dennoch das Leben und die Schönheit der Stadt genießen. Und auch für die Aktiven muss es natürlich Möglichkeiten und Angebote geben, bei denen sie nicht unbedingt isoliert sind, wie im zuvor beschriebenen “The Villages”.

Ausblick – Leben im Alter in der Seniorenresidenz Philosophenweg in Wetzlar

Übrigens: die 5 vorgestellten Aspekte finden sich alle in gewisser Form auch wieder in der Seniorenresidenz Wetzlar, die wir Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt noch in einem eigenen Beitrag vorstellen möchten.

Die Pflegeimmobilie als Kapitalanlage – Seniorenresidenz Wetzlar

Seniorenresidenz Wetzlar – Copyright: TakeCare
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