Nachhaltiges Crowdfunding über die Plattform ecozins | Ausbau der Ladeinfrastruktur mit der GreenCharge GmbH

Nachhaltige Geldanlagen und Investitionsmöglichkeiten sind in Zeiten der Niedrigzinsen für viele Anleger eine attraktive Alternative. Investieren und gleichzeitig mit seinem Geld Gutes tun.
Was hat nachhaltiges Crowdfunding mit “the good place” zu tun?

Orte und Regionen “gut” oder fit für die Zukunft zu machen erfordert nicht nur Ideen, Konzepte und Unternehmen, die das Ganze umsetzen und begleiten – ohne Kapital ist das nicht möglich.
Über die Schwarmfinanzierung gibt es die Möglichkeit, Projekte mit einem nachhaltigen Fokus, etwa Ladeparks für Elektromobilität oder andere Unternehmen, anteilig mitzufinanzieren.

Im Interview gibt Tim Weinel Einblicke in die Firma ecozins. Peter Walburg stellt ergänzend das Projekt “Green Charge II” vor, das über die Plattform finanziert wird.

Tim Weinel

Über ecozins bieten wir interessierten Bürgern und Privatanlegern die Möglichkeit, sich ganz einfach digital an Projekten im nachhaltigen Bereich, insbesondere an Projekten im Bereich erneuerbare Energien zu beteiligen. Sie können sich mit Anlagebeträgen ab 250 bis maximal 25.000€ an entsprechenden Unternehmen beteiligen und erhalten dafür eine Rendite auf das eingebrachte Kapital.
Tim Weinel, Geschäftsführer der nachhaltigen Schwarmfinanzierungs-Plattform ecozins

Interview mit Tim Weinel von ecozins über Nachhaltigkeit, Crowdfunding und das Mode-Label espero

Hier das Interview als Podcast anhören (“Inhalt laden”)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Habt ihr einen bestimmten Fokus bei den Projekten und Investitionsmöglichkeiten? Oder seid ihr da relativ breit aufgestellt?

Wir sind grundsätzlich relativ breit aufgestellt. Unser Fokus liegt im Bereich “Nachhaltigkeit”.
Beim Start hatten wir vorwiegend Projekte aus dem Bereich Erneuerbare Energien auf der Plattform. Das waren in erster Linie Solarenergie, PV-Projekte und Windenergie-Projekte.
Wir haben mit der Zeit die Plattform weiter geöffnet und fassen eigentlich alles zusammen, was in diesen nachhaltigen Bereich passt.
Mittlerweile haben wir auch die ersten Ladeinfrastruktur-Projekte über die Plattform finanziert, haben schon ein Unternehmen finanziert, das nachhaltige Textilien produziert.
In Kürze bringen wir das erste Car-Sharing Projekt auf die Plattform.
Ich sage mal, wir sind mit engerem Fokus gestartet und jetzt mittlerweile doch relativ breit im nachhaltigen Segment aufgestellt.

Habt ihr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gemerkt, dass das Interesse an nachhaltigen Investment-Möglichkeiten gestiegen ist?

Ja, tatsächlich. Unsere Sorge war eher das Gegenteil, dass die Leute eher ein bisschen ängstlicher sind und Investitionen zurückhalten. Aber am Ende des Tages war im Grunde genau das Gegenteil der Fall. Es ist tatsächlich wie du gesagt hast so, dass wir gemerkt haben, dass die Nachfrage nochmal deutlich gestiegen ist.

Das mag zum einen damit zusammenhängen, dass wir uns momentan in einem Niedrigzinsniveau befinden. Zum anderen fehlen einfach spannende und transparente Anlagemöglichkeiten, bei denen ich als Anleger sehe, wofür mein Kapital gebraucht, wo es eingesetzt wird und wie die Rendite erwirtschaftet wird.

Ich glaube, das sind die Faktoren, die die Anleger spannend finden und wo sie dann einfach in der Corona-Pandemie die Zeit genutzt haben und sich nach alternativen Anlagemöglichkeiten umgeschaut haben.

Du hast eben schon erwähnt, dass ihr inzwischen weitaus breiter aufgestellt seid.
Das klingt schon ein bisschen danach, dass ihr momentan am wachsen seid, ist das so? Wo soll denn die Reise mit ecozins hingehen?

Ja, wir sind momentan stark am wachsen. Wir haben auch eine starke Nachfrage von Unternehmen, die erkennen, dass es eine spannende Möglichkeit ist, das Unternehmen darüber zu finanzieren. Im Endeffekt werben wir ja über die Plattform Nachrangdarlehen ein.
Nachrangdarlehen sind in der Regel für die Bank wie Eigenkapital, also Mezzaninekapital, sprich Eigenkapital-Ersatz.

Da merken wir auf jeden Fall, dass mehr und mehr Projekte aktiv auf uns zukommen und uns zum Beispiel fragen: “Welche Kriterien muss ich eigentlich erfüllen, damit ich Kapital über eure Plattform einwerben kann?”

Im letzten Jahr haben wir unser Produkt auch weiterentwickelt. Wir haben eine eigens entwickelte Software, die wir auf unserer Plattform einsetzen. Seit Mitte des letzten Jahres haben wir auch die Möglichkeit, diese White Label Lösung auch anderen Projekten beziehungsweise Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Das heißt, andere Unternehmen haben die Möglichkeit, unsere Software zu nutzen und darüber eigene Finanzierung- und Beteiligungs-Plattformen zu betreiben.

Eigene Crowdfunding Plattform starten
Mail senden

Wo soll die Reise hingehen? Für dieses Jahr wollen wir auf jeden Fall unser Portfolio für ecozins weiter ausbauen und noch mehr White-Label Kunden gewinnen.
Für die Zukunft stellen wir uns vor, dass man sein komplettes, nachhaltiges Finanz-Portfolio bei ecozins verwalten kann. Sprich, als Kunde und Anleger habe ich nur noch einen zentralen Knotenpunkt und einen Login bei ecozins und kann darüber meine ganzen Banken anbinden und meine Transaktionen vielleicht sogar mit CO2-Werten gewichten.
Entsprechend habe ich auf der anderen Seite die Möglichkeit zu sehen, wie hoch mein persönlicher CO2 Fußabdruck ist. Dann kann ich schauen, mit welchen Projekten ich diesen Fußabdruck minimieren oder letztendlich neutralisieren kann. Das ist die große Vision für ecozins, die im Raum steht.

Zum Schluss noch ein kleiner Ausflug. Du hast neben deiner Tätigkeit als Geschäftsführer bei ecozins mit “espero” noch ein eigenes Projekt im Mode-Bereich gestartet. Magst du das auch noch kurz vorstellen?

Eigentlich hatte ich vor, eine eigene Tierschutz-Organisation zu gründen. Ich habe den Gedanken auch eine Zeit verfolgt und relativ schnell gemerkt, dass es schon unzählige tolle Organisationen gibt. Viele davon fliegen so ein bisschen “unter dem Radar”. Ich hatte mir Gedanken gemacht, dass es doch irgendetwas geben muss, um diese Organisationen, die ja wirklich starke Arbeit leisten, zu unterstützen, statt die hundertste neue Organisation ins Leben zu rufen.

Dann fand ich Mode dafür ganz spannend, denn Mode ist ja auch eine Art, sich auszudrücken, das ist immer so ein Statement. Daher habe ich gesagt, ich bringe die beiden Dinge – Mode und Tierschutz – zusammen und habe espero gegründet.
Wir produzieren nachhaltige, faire und vegane Streetwear. 25% der Erlöse gehen immer an bestimmte Artenschutz-Projekte zum Schutz von Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind.
Der eigentliche Clou ist, dass ich als Gründer im Online Shop unter jedem einzelnen Produkt sehen kann, welche Tierart mit dem Artikel geschützt beziehungsweise welche Tierschutz-Organisation mit dem Artikel unterstützt wird.

Der Onlineshop von espero Clothing (www.espero-clothing.de)
zum Online Shop espero

Auch da hattest du ja tatsächlich selber ein Crowdfunding-Projekt gestartet und erfolgreich platziert, das allerdings über die Plattform StartNext.

Genau, das hatten wir Ende 2021 gestartet und haben 5000€ darüber eingeworben.
Ziel bei dem Crowdfunding war es, unsere Kollektion weiterzuentwickeln um so ein größeres Publikum zu erreichen und die Sachen qualifiziert zu branden.
Momentan produzieren wir die Kleidung so, dass wir kein echtes Branding, sprich kein Label oder so etwas, im Nacken eingenäht haben. So kennt man es ja von der meisten Kleidung die man in den Läden kauft. Da es aber unser Ziel ist, spätestens Ende diesen Jahres in den Einzelhandel vorzustoßen, ist es einfach Voraussetzung, dass wir die Sachen richtig labeln.
Genau das wird jetzt der erste Schritt aus dem Crowdfunding, dass wir eigene Labels entwickeln und die in die Kleidung mit einbinden.

Super. Vielen Dank für deine Antworten und die Einblicke in ecozins und espero.

Danke dir!

zur Website von ecozins

Interview mit Peter Walburg über das Crowdfunding-Projekt Green Charge II und die Green Charge GmbH

Peter Walburg, Bildquelle: ecozins

Herr Walburg, stellen Sie sich und die Green Charge GmbH doch bitte kurz vor.

GreenCharge GmbH mit Sitz in Cölbe wurde 2020 gegründet. Gesellschafter sind das Management, Finanzinvestoren sowie die GreenVesting GmbH & Co. KG. 

Unsere Gesellschaft verfügt über 1 Million Euro Eigenkapital. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren rund 2.400 AC- und DC-Ladepunkte aufzubauen, um damit das neue Green Power Charging Network für Deutschland zu betreiben. Die Ladepunkte sollen sowohl auf öffentlichen Kunden- und anderen Parkplätzen wie auch auf nichtöffentlichen Firmenparkplätzen betrieben werden. Damit gestalten wir die zukünftige Ladeinfrastruktur signifikant mit und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion verkehrsbedingter CO2-Emissionen in unseren Städten und Gemeinden.

Was ist Ihr Ziel mit dem Projekt “Green Charge”?

Nachdem wir über 13 Jahre die Energiewende durch Bau und Betrieb von größeren Photovoltaik-Anlagen erfolgreich und nachhaltig unterstützt haben, ist es nun unser Ziel, die Mobilitätswende mit auf den richtigen Pfad zu bringen. Denn Elektromobilität ist der Megatrend der 20er und 30er Jahre und kann die Umwelt nur dann entlasten, wenn der Ladestrom nachhaltig, also zu 100 Prozent Ökostrom, produziert wurde. Ferner sind natürlich die Produktion von Fahrzeugen und Batterien äußerst kritisch zu betrachten und spielen daher in die langfristige Analyse unserer Planung mit ein.

Für uns sind Nachhaltigkeit und Stakeholder Value (nicht zu verwechseln mit Shareholder Value, also Gewinnmaximierung) unser oberstes Ziel. Mit Stakeholder meinen wir alle, die mit uns zusammenarbeiten. Wir betrachten unsere Stakeholder auf Augenhöhe und freuen uns, wenn unsere Partner das auch tun. 

Wir betrachten unsere Stakeholder auf Augenhöhe und freuen uns, wenn unsere Partner das auch tun.

Als Ausgründung von GreenVesting suchten wir uns weitere Investoren sowie ein erfahrenes Vertriebsteam mit dem Ziel, in den nächsten 5 bis 6 Jahren etwa 2 Prozent der gesamten Ladeinfrastruktur in Deutschland zu betreiben. Wichtig für uns und unsere Kunden ist, dass der Ladevorgang einfach, transparent und damit ohne „Ecken und Kanten“ sein muss und natürlich zu ausschließlich aus ökologisch produziertem Strom besteht. An allen unseren Ladestationen akzeptieren wir Zahlungen einfach und bequem mit Girocard und bald auch mit Kreditkarten. Natürlich kann man bei uns auch mit den für Ladeinfrastruktur gängigen Ladekarten bezahlen. Aktuell betreiben wir bereits 30 Ladepunkte. Weitere 100 Ladepunkte konnten wir uns bereits vertraglich sichern und weitere 200 haben wir in der „Pipeline“. Wir sind also auf einem guten und erfolgsversprechenden Weg.

Green Charge II im Crowdfunding bei ecozins:
das Prinzip im grafischen Überblick

Quelle: ecozins.de

Ein Grundsatz, der aus der Projektbeschreibung mitzunehmen ist, lautet: „E-Mobilität ist nur dann klimaneutral, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird“. Aus diesem Grund wollen Sie an allen Ladesäulen ausschließlich mit grünem Strom arbeiten. Woher kommt dieser Strom?

Wir setzten ausschließlich auf zertifizierten Ökostrom aus regenerativen Energiequellen. Diesen beziehen wir von lokalen Stadtwerken sowie Anbietern wie Lichtblick oder auch Börsenstrom von Meistro.

« Die Entwicklung des Marktes für Elektromobilität soll beschleunigt werden. Ein wichtiger Baustein dafür ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur. »

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz



Welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen erfüllen, das mit Ihnen zusammenarbeiten möchte und beispielsweise auf dem Kundenparkplatz Ladesäulen bereitstellen will?

Es gibt eigentlich keine besonderen Voraussetzungen. Grundsätzlich unterscheiden wir nach der von uns sorgfältig eruierten Standortqualität, die wir mittels unserem eigens entwickelten und professionellen Scoring-Models analysieren. Dazu kommen die technischen Gegebenheiten, also die lokale Netzverfügbarkeit und technische Machbarkeit. Auch Aspekte, ob etwa die Kombination möglich ist mit einer PV-Anlage vor Ort, beispielsweise auf einem Carport, spielen eine Rolle.

Ein für uns attraktiver Standort kann dazu führen, dass GreenCharge dem Inhaber eine umsatzbezogene Mietzahlung tätigt. Ein für uns eher unattraktiver, aber eventuell trotzdem notwendiger Standort kann dazu führen, dass der Standorteigentümer eine überschaubare monatliche Zahlung pro Ladepunkt an GreenCharge tätigt. Das kann typischerweise bei Unternehmen der Fall sein, die Ladeinfrastruktur für Ihre Mitarbeiter und Kunden bereitstellen möchten oder sogar müssen.

Gibt es einen „Fokusbereich“ wie etwa Einkaufszentren oder Fitnessstudios? Wie groß sollte das Unternehmen sein und wie viele Ladesäulen planen Sie im Schnitt pro Ladeplatz zu errichten?

Im Fokus haben wir beispielsweise Einkaufszentren, Möbelmärkte und andere große Verbrauchermärkte sowie freie Tankstellen. Aber auch Imbissbetreiber, Restaurants und Cafés sowie ähnliche gut frequentierte Rastmöglichkeiten mit einem größeren Parkplatz in Autobahnnähe sind für uns interessant. Und natürlich größere Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern und entsprechend vielen Parkplätzen, denn diese kommen für unser Programm „Work & Charge“ in Betracht.

Über die Crowdinvesting-Plattform ecozins haben Sie in einem ersten Durchgang das Volumen von 500.000 € sehr schnell eingesammelt.
Ein zweites Crowdfunding ist bereits online. Was geschieht mit dem eingesammelten Kapital und wie schnell geht es jetzt in die Umsetzung?

Wir arbeiten mit einer Art interner Projektfinanzierung, so dass wir pro Standort eine Liquiditäts-, Gewinn- und Verlustplanung (GuV) sowie eine Erweiterungsplanung erstellen können. Das von der Crowd zur Verfügung gestellte Nachrangdarlehen nutzen wir ganz konkret zum Aufbau der Ladestationen. Insgesamt wollen wir in den kommenden 4 bis 5 Jahren rund 50 Millionen Euro investieren. Davon sollen 10 bis 20 Prozent aus Mezzanine-Kapital, also Nachrangdarlehen, stammen. Weitere 20 bis 30 Prozent der geplanten Investitionen kommen von den einschlägigen Förderprogrammen. Klassisches Fremdkapital, also etwa Bankdarlehen, werden 50 und mehr Prozent der Gesamtfinanzierung ausmachen.

Merken Sie ein gestiegenes Interesse an Elektromobilität bzw. ganz allgemein nachhaltigen Projekten bei Investoren?

Ja, die Nachfrage ist sehr groß. Einerseits sind Themen wie erneuerbare Energien, Ladeinfrastruktur und vor allem die Kombination von beidem sehr positiv besetzt, andererseits wollen die Menschen wissen, was ihr angelegtes Geld macht. 

Ein Blick in die Zukunft: wie sieht unsere Mobilität in Städten und auf dem Land in 5 Jahre, in 10 Jahren, in 50 Jahren aus?

In 5 Jahren werden wir mitten in der Umbauphase des Individualverkehrs sein, autonomes Fahren wird serienreif. In 10 Jahren werden keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren neu zugelassen. Autonomes Fahren hat sich zum Teil durchgesetzt. Und vielleicht wird in 50 Jahren endlich das „Beamen“ erfunden?

Herr Walburg, herzlichen Dank für das Interview.

GREEN CHARGE II und andere nachhaltige Investmentmöglichkeiten bei ecozins entdecken

Dirk Völker und Peter Walburg (Quelle:ecozins)
GREEN CHARGE 2 bei ecozins

Sie möchten mehr über nachhaltiges Crowdfunding erfahren oder planen, ein eigenes Projekt auf der Plattform umzusetzen? Schreiben Sie uns eine Email an hello@the-good-place.net

485 Views
Scroll to top
Close