Die (er-)lebenswerte Stadt #3 – 7 Dinge, die eine Stadt attraktiv machen

In unserem Instagram-Kanal („100places_100faces“) haben wir im Laufe des Jahres verschiedene Punkte vorgestellt, die eine Stadt und das Leben in der Stadt attraktiv machen. Für alle Leser, die Instagram nicht nutzen oder dort nur Bilder anschauen haben wir daraus einen Artikel gemacht.

Galerie: Überblick zur Lebensqualität in der Stadt

In der Galerie gibt es einen schnellen Überblick über die 7 Punkte.

Was macht eine Stadt lebenswert?

Dabei geht es diesmal nicht um Themen wie die Nachhaltigkeit einer Stadt, innovative Architektur, Mobilität oder erneuerbare Energien. Und es soll auch nicht um all die negativen Dinge wie Preissteigerungen und mangelnden (bezahlbaren) Wohnraum in Regionen wie Frankfurt-RheinMain gehen.

Wir wollen den Blick auf das Schöne und die guten Orte richten. Dabei handelt es sich um persönlich ausgewählte Punkte – es gibt natürlich noch viele weitere Aspekte, auf die wir gegebenenfalls in einem zweiten Beitrag nochmal eingehen.

Der besseren Lesbarkeit zuliebe und zur lockeren Thematik passend haben wir die Ansprache „per Du“ gewählt. Los geht’s – Viel Freude beim Entdecken!

#1 – Der Hausberg / Stadtberg

Dein Blick schweift über die Dächer der Stadt, am Horizont erkennst du weit entfernte Windräder am Horizont, während unter dir die Fahrzeuge wie kleine Spielzeugautos wirken. Trubel und Hektik in der Stadt? Das betrifft dich gerade nicht – du genießt deine kleine Pause vom Alltag.

Das „in die Ferne schauen“ ist gerade in Zeiten der verstärkten PC-Tätigkeit während der Arbeitszeit und Freizeit und dem ständigen Blick aufs Smartphone wichtiger denn je – für deine Augen und fürs Wohlbefinden. Und sei doch mal ehrlich, manchmal tut es einfach gut, über den Dächern der Stadt eine Auszeit und den traumhaften Ausblick zu genießen…

Welche Stadt hat den schönsten „Hausberg“ und warum?
Schreib uns deine Lieblingsstadt in die Kommentare!

#2 – Cafés und das persönliche Lieblings-Café in der Stadt

Das Café ist der typische „third place“ in einer Stadt. Für die einen ist es ein Ort zum Freunde treffen, andere sitzen mit dem Laptop neben dir und arbeiten, wieder andere lesen beim Espresso am Morgen vor der Arbeit die Tageszeitung (bella Italia lässt grüßen).

Große Kette oder kleiner, inhabergeführter Laden – das Café ist ein Ort, um die Stadt und das Leben bei einem Kaffee 20 Minuten auf dich wirken zu lassen, bevor es für dich zurück ins Büro oder in den Alltag geht.

Frisch gerösteter und im Siebträger mit Zischen und Dampfen zubereiteter Kaffee, du kennst irgendwann den Barista persönlich, kaufst in der lokalen Rösterei die Kaffeebohnen für deine Espressomaschine zuhause und bekommst zu den Bohnen auch noch Tipps, welchen Mahlgrad und welche Menge du für den perfekten Shot brauchst.

Egal, ob du im Sommer am Wochenende auf der Terrasse in der Altstadt deinen Cappuccino mit Freunden schlürfst oder im Winter deinen Geschäftstermin am Morgen im Café triffst – einer Stadt ohne Café fehlt einfach etwas.

#3 – Ein Fluss und Orte am Wasser

Du sitzt am Ufer auf einer Relaxliege direkt am Wasser und blickst auf den sanft dahingleitenden Fluss, hörst das Plätschern der kleinen Wellen am Ufer.
Gleich triffst du dich mit deinen Freunden, um mit Kanus in den Sonnenuntergang zu paddeln, bevor ihr dann am Abend am Weinstand auf einen gelungenen Sommertag zurückblickt.

Eine Stadt braucht einen Fluss. Punkt.

Am Wasser entstehen Orte der Begegnung und des Zusammenseins – und das auch, wenn dort kein gastronomisches Angebot oder ähnliches ist. Wasser hat einfach eine magische und beruhigende Wirkung. Aus Sicht der Stadtplanung ist natürlich eine passende Landschaftsgestaltung der Uferlandschaft mit Sitzgelegenheiten, Spazierwegen und Aufenthaltsqualität wichtig.

Wetzlar beispielsweise hat ein interessantes Wasserspiel, das in den Sommermonaten in den Abendstunden beleuchtet wird. Ganz in der Nähe findest du einen Biergarten, gleich nebenan kannst du mit Lahn-Blick ein Glas Wein genießen oder du nutzt die Parkanlage zum Spazierengehen und einfach in der Sonne liegen – und das mitten in der Stadt.

Wohnen direkt am Wasser – traumhaft, oder was meint ihr?

#4 – (Stadt-) Architektur

Der eine schätzt historische Architektur, für den anderen ist die moderne Stadt mit Hochhäusern und Wohntürmen lebenswert. Stadtarchitektur umfasst viel mehr als einzelne Gebäude. „Die Stadt macht mich krank“ – ein Satz, den man immer wieder von Leuten aus Großstädten wie Berlin und Frankfurt hört.

Stadtarchitektur hat natürlich einen gewissen Einfluss auf die Gesundheit – Es geht um die Gestaltung von attraktiven Plätzen: Gibt es Grünflächen? Hat die Stadt viel Industrie und dadurch Luftverschmutzung? Verbringst du Stunden in Staus oder quälst dich bei Bahnfahrten wegen komplizierter Verbindungen und regelmäßigen Ausfällen nur eingeschränkt durch die Stadt?

Das Stadtbild einer Kurstadt wie Wiesbaden zum Beispiel ist geprägt von Elementen zum Thema Wasser – etwa Quellen und Brunnen. Darüber hinaus bietet die hessische Landeshauptstadt für Freunde historischer Architektur und Stadtgeschichte zahlreiche attraktive Jugendstil-Villen, prächtige Bauten mit sehenswerte Fassaden, das Biebricher Schloss mit Rheinufer-Promenade, aber auch das ein oder andere moderne Objekt, das einen Blick wert ist.

Der Neroberg und die historische Nerobergbahn, ein Kurpark mit viel Grün, über Wiesbaden lässt sich vieles schreiben – wenn du mehr über die Stadt erfahren willst, schau dir doch mal unsere drei Beiträge über einige der Stadtteile an.

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#5 – Mischung aus urbanem Raum und Ruheoasen

„Urbaner Raum“, das sind städtische Gebiete. Wohnraum trifft auf öffentlichen Raum und Läden, Geschäfte, Gastronomie – hier pulsiert das Leben.

„Immer was los“ auf der einen Seite – das bedeutet mancherorts auf der anderen Seite allerdings: „Die Stadt schläft nie“. Und du vielleicht auch nicht, oder zumindest nur schlecht.

Wir brauchen im Alltag Ruheoasen und Rückzugsorte für die kurze Auszeit vom Alltag und da genügt manchmal ein gut gestalteter Platz mit Aufenthaltsqualität.

Auch hier im Bild wieder die Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem Kranzplatz und Kochbrunnen als Beispiel – hier kann man sogar die Quelle sprudeln sehen und die Gedanken schweifen lassen.

#6 – Stadtkern und Altstadt

Freitagabend, du hast gleich Feierabend, der Start ins Wochenende steht vor der Tür. Deine Freunde sind schon auf dem Weg in die Altstadt, wo ihr euch beim Italiener treffen wollt, um das Wochenende einzuläuten.

Es sind nicht nur die Gebäude an sich – im Stadtkern herrscht das Leben. Man trifft sich, begegnet Bekannten, kauft in den kleinen Fachgeschäften regionale Artikel oder besondere Mode-Produkte.

Die Frankfurter „Neue Altstadt“ zum Beispiel spaltet die Meinungen – sehenswert für die einen, künstlich, unecht und wie ein Freizeitpark für die anderen.
Hessische Städte wie Idstein, Wetzlar oder auch Limburg laden mit ansprechend gestalteten, erhaltenen und authentisch sanierten Hausfassaden, Fachwerk und historischen Gebäuden zum Schlendern durch die Altstadt und Wochenend-Bummel ein.

Welcher Stadtkern ist für euch besonders sehenswert und weshalb?

#7 – Identität und Kultur

„Identität“ ist das, was Bewohner wie auch Touristen mit einer Stadt oder einem bestimmten Stadtteil verbinden.
Eltville zum Beispiel trägt den Titel „Rosenstadt“ – überall in der Stadt kann man die Rose entdecken, besonders im Rosengarten und am Rheinufer.

Hier kommt die Identifikation der Bevölkerung mit der Stadt ins Spiel – denn auch unzählige private Vorgärten und Fassaden sind mit Rosen geschmückt. Man fühlt sich als „Teil der Rosenstadt“ und trägt so etwas bei zum Stadtbild.

Ein weiteres hessisches Beispiel ist Wetzlar als „Optikstadt“. Nicht nur dank der Präsenz von Leica und dem beeindruckenden Leica-Bau mit der Erlebniswelt (Bild) auf dem ehemaligen Militärgelände „Schanzenfeld“ zeigt sich der Bezug zum Thema „Optik“ in Wetzlar. Es gibt zum Beispiel einen Optikparcours quer durch die Stadt und ein „Viseum“ rund um Feinstmechanik, Optik, Mikroskop-Technik und Licht.

Lasst uns zum Schluss noch einen Blick ins Ausland werfen – auf Portugal und die Insel Madeira.
Kennt ihr die typischen blau-weißen Fliesen?
Von der Hausnummer bis zum Kunstwerk an der Fassade oder Grundstücksmauer und an öffentlichen Gebäuden oder touristischen Sehenswürdigkeiten – überall entdeckt man dieses Markenzeichen.
Und es zeigt Wirkung – denn die Touristen kaufen sich Fliesen mit Hausnummern oder ihren Initialen für ihr eigenes Zuhause.

Abschließend ein Aufruf an alle Stadtverwaltungen, Stadtplaner und Architekten, die Stadtbau-prägend aktiv sind und sich mit der Kultur und Identität ihrer Stadt befassen:
Traurigerweise wird in so vielen Städten versucht, andere Vorbilder nachzuahmen – ihr kennt sicher alle irgendein „Klein Venedig“ (z.B. in Bamberg oder sogar Berlin).
Ist es nicht schöner, genau das herauszuarbeiten, was Charakter, Kultur und Identität einer Stadt auszeichnet und was die Region stark macht?

Welche Identität hat deine Stadt? Oder kennst du andere Beispiele von Städten, die besonders gut ihren Charakter durch das Stadtbild transportieren?

Was macht für dich die Lebensqualität in einer Stadt aus?

Wir hoffe, dieser etwas andere Beitrag und der kleine Einblick in Dinge, die eine Stadt lebenswert machen hat euch gefallen.

Was macht für euch persönlich eine Stadt lebenswert und erlebenswert? Über eure Kommentare, Ideen, Wünsche für die eigene Heimatstadt und Tipps besonders sehenswerter Städte freuen wir uns.

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